Eine Kampagne des Gesundheitsamtes Vorpommern-Rügen
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Auf Deutschlands größter Insel Rügen heißen Wasser, Wind und Wellen Gäste und Einheimische an unzähligen Sand-, Kies- oder Steinstränden willkommen. Praktisch überall besteht die Chance, zaghaft die Zehen in das kühle Nass zu tauchen, sich in der Ostsee, im Bodden oder einem der Seen zu erfrischen und sich mutig in die Wellen zu wagen.
Ab nach Rügen, der Sommer ruft!
Die vom Gesundheitsamt überwachten 36 Badestellen auf Rügen bieten fast alle eine ausgezeichnete Wasserqualität. Diese Bewertung steht für ein sicheres und gesundheitlich unbedenkliches Badevergnügen. In die qualitative Beurteilung fließen auch die Sichttiefe des Wassers und die Sauberkeit des Strandes mit ein: Müll, größere Mengen angelandeter Algen oder andere Verunreinigungen können sich negativ auswirken. Strände mit der sogenannten „Blauen Flagge“ gelten als besonders nachhaltig, sicher und sauber.
Wer zur Erholung an die Küste fährt, freut sich zu Recht auf sonnige Tage mit Wind in den Haaren und Baden im Meer. Doch in den letzten Jahren gab es auf der Insel Rügen wie in der gesamten Bundesrepublik langanhaltende Hitzewellen. Am meisten gefährdet sind in diesen Phasen ältere und kranke Menschen sowie Säuglinge und Kleinkinder. Die Belastung durch Hitze steigt parallel zur Dauer von Hitzeperioden.
Statistiken belegen: Die Zahl der Hitzetoten hat stark zugenommen. Die Gefahr ist also real und ernst zu nehmen! Eine gute Vorbereitung für den Tag am Meer ist deshalb das A und O. Viel braucht es nicht für schöne Momente in bester Gesundheit.
Tipps zum Sonnenschutz für die ganze Familie
In die Strandtasche gehören, neben Sonnenschutzmittel, Kopfbedeckung und Sonnenbrille, im besten Fall auch Sonnenschirm oder Strandmuschel zum Schutz vor Hitze und direkter Sonne. An vielen Stränden gibt es keine oder nur in begrenzten Arealen natürliche Schattenspender wie Bäume oder größere Sträucher.
Familien mit Kindern kennen das Szenario: Kaum wurden die Kleinen mit Sonnenmilch eingecremt, werfen sie sich eine Minute später frustriert in den Sand, weil das Kuscheltier vergessen oder das Lieblingsessen nicht eingepackt wurde. Klebrig und voller Sand ist der Sonnenschutz nicht mehr ausreichend gegeben und alles geht von vorn los.
Deshalb wird empfohlen, die Kinder und auch sich selbst bereits zu Hause von Kopf bis Fuß einzureiben. Das spart Zeit und Nerven und bei der Ankunft am Strand sind alle für das erste Sonnenbad gut geschützt. Je nach verwendetem Sonnenschutz muss die Prozedur mehrmals, insbesondere nach dem Baden, wiederholt werden. Viel und oft hilft in diesem Fall viel.
Ob Sonnencreme, -milch oder -gel zum Sprühen, als Roller oder klassisch zum Einreiben – jede(r) bevorzugt einen anderen Sonnenschutz. Entscheidend ist ein möglichst hoher Lichtschutzfaktor (LSF) für kleine und große Strandbesucher.
Regelmäßig untersucht die Stiftung Warentest Sonnenschutz-Produkte. Dabei wird unter anderem geprüft, ob die Mittel krebserregende Stoffe wie Weichmacher enthalten, die somit gesundheitsschädlich sein könnten. Werden solche Inhaltsstoffe nachgewiesen, fällt die Bewertung negativ aus.
Ein Sonnenbrand wird häufig erst zu Hause bemerkt, am Strand fällt er an einem windigen Tag eher nicht auf. Betroffene Körperstellen sollten zu Hause versorgt oder, je nach Schweregrad, zur Not ärztlich behandelt werden. Helfen können kühlende Salben oder Sprays gegen Verbrennungen, feuchtkalte Tücher oder Wickel mit Speisequark. Bei verbrannter Haut ist die Sonne in den Tagen danach unbedingt zu meiden.
Viel trinken, leicht essen – So wird’s entspannt am Strand
Für einen gesunden Flüssigkeitshaushalt sind Getränke wie Wasser, Fruchtschorlen oder ungesüßte Tees ein Muss! Besonders ältere Menschen trinken häufig zu wenig. Die Folgen können Dehydrierung, Hitzschlag oder ein Kreislaufkollaps sein. Daher sollten reichlich Getränke eingepackt werden: Erwachsenen werden etwa 1,5 Liter empfohlen. Kindern ab dem Säuglingsalter mindestens 400 ml bis hin zu circa 1,33 Liter bei Jugendlichen.
Meeresluft macht hungrig! Für den kleinen Hunger zwischendurch werden leichte Snacks empfohlen. Gut geeignet sind Sandwiches, leichte Salate oder Obst und Gemüse. Gurke und Tomate, Wassermelonen und Erdbeeren, sind leicht verdaulich und haben von Natur aus einen hohen Wasseranteil. Die zusätzliche Flüssigkeit kommt dem Körper zugute. Eine der bekanntesten Baderegeln besagt, auf keinen Fall mit vollem Bauch zu Baden! Gut gesättigt heißt es also, sich eine kleine Pause zu gönnen.
In der Ruhephase tut ein kleines Nickerchen im Schatten, unterm Sonnenschirm oder in der Strandmuschel gut. Kommen die Kleinen nicht zur Ruhe, freuen sie sich, wenn Mama oder Papa mit ihnen gemeinsam Sandburgen bauen oder sich einbuddeln lassen. Solche Momente bleiben unvergesslich und stärken die ganze Familie.
Spielen die Kinder allein, sollten sie immer von einem Elternteil beaufsichtigt werden. Besonders bei starkem Wind und höherem Wellengang können Kinder schon mal von einer Welle mitgerissen werden und Kopf oder Gesicht unter Wasser geraten. Kinder bitte nicht aus den Augen lassen!
Aktiv am Strand und im Wasser
Wem am Strand lümmeln und in der Sonne brutzeln zu langweilig ist, hat an vielen Stränden die Möglichkeit für Wassersport. Ob es mit Surfbrett, Kite-Board oder einem Stand-Up-Paddle (SUP) hinaus aufs Wasser geht – die Ostsee sollte nicht unterschätzt werden.
Starke und wechselnde Strömungen im Baltischen Meer sind für Unerfahrene wie Profi-Wassersportler herausfordernd und ein Risiko.
Die Zahl der Ertrunkenen war 2023 höher als im Jahr davor, alle waren männlich. Jede(r) Badetote ist eine(r) zu viel!
Ebenso begibt sich in Gefahr, wer sich mit der Luftmatratze zu weit hinaustreiben lässt. Ist der Wind ablandig, ist es aus eigener Kraft kaum zu schaffen, wieder das Ufer zu erreichen. Diejenigen, die rund um die Holzbuhnen schwimmen oder ins Wasser springen, riskieren tiefe Schnitte durch scharfe Muscheln oder können sich bei nicht ausreichender Wassertiefe an Kopf und Genick verletzen.
Gut zu wissen: Gesundheitsgefahren im Wasser
Am Strand im flachen Wasser entlang zu laufen und dabei nach Muscheln, Steinen oder anderen Schätzen des Meeres zu suchen, klingt völlig harmlos. In der Regel ist es das auch.
Für Ältere oder Menschen mit chronischen Grunderkrankungen kann diese Aktivität riskant sein für die Gesundheit: In der Ostsee leben Bakterien, die über offene Wunden in die Haut eindringen und dort schwere Wundinfektionen oder Sepsis hervorrufen können. Vibrionen sind weltweit in Gewässern zu Hause und vermehren sich mit steigenden Temperaturen. Bei Beschwerden nach einer Strandwanderung also nicht zögern, sondern ärztlichen Rat einholen und den Aufenthalt an der Ostsee erwähnen.
Vibrionen sind nicht die einzigen Lebewesen, die einem den Badespaß verderben können. Immer wieder werden Quallen in der Ostsee gesichtet, am häufigsten Ohrenquallen. Nicht jede(r) kann sich mit den glibberigen, aber ungefährlichen Meeresbewohnern anfreunden.
Die Begegnung mit Feuerquallen (Nesselquallen) hingegen kann unerfreulich bis gefährlich sein. Gemeint sind damit Quallen aus der Nord- und westlichen Ostsee. Deren Tentakeln (Fangarme) sondern bei Berührung ein Gift aus den Nesselkapseln ab, das unsere Haut durchdringen kann. Der Kontakt ist äußerst schmerzhaft und kann starke allergische Reaktionen verursachen.
Bei einem Quallenstich heißt es, Ruhe zu bewahren und die Stelle zunächst mit Meerwasser abzuspülen. Im Anschluss mit Sand bedecken hilft, die Nesselzellen zu neutralisieren. Vorsichtig den getrockneten Sand abschaben, z.B. mit Hilfe einer Krankenkassenkarte. Erst danach die Stelle kühlen. Unter Umständen ist ein Arztbesuch erforderlich.
Bläulich-grünes, schlieriges Wasser mit geringer Sichttiefe lädt nicht gerade zum Baden ein. Hin und wieder tritt die „Blaualgenblüte“ an Seen, Bodden oder der Ostsee auf, wenn die Gewässer wärmer sind. Wird wegen Blaualgen vom Baden abgeraten, ist das ärgerlich. Die Warnung sollte jedoch ernst genommen werden.
Bei Blaualgen handelt es sich um Cyanobakterien mit blauem Farbstoff, die Giftstoffe produzieren können. Wenn beim Baden Wasser verschluckt wird, können beispielsweise Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall die Folge sein. Bei Beschwerden sollte eventuell ein Arztbesuch erfolgen.
Zur Beruhigung: Spätestens, wenn sich der Wind dreht, verschwindet meist auch die Algenblüte und wird hinaus aufs Meer geweht. Dann steht dem Badevergnügen auf Rügen nichts mehr im Weg!
Das Gesundheitsamt wünscht Einheimischen wie Gästen die beste Ferien- oder Urlaubszeit.
Kommen Sie gesund durch den Sommer im Landkreis Vorpommern-Rügen!