Seit 2019 gibt es auf der Halbinsel Wittow ein ganz besonderes Projekt: Entlang beliebter Wege und Orte laden elf einzigartige Sitzbänke nicht nur zum Ausruhen, sondern auch zum Entdecken ein. Wer hier Platz nimmt, blickt auf malerische Landschaften – und taucht gleichzeitig in die bewegte Geschichte berühmter Persönlichkeiten ein, die auf Rügen lebten, wirkten oder verweilten.
- 1. Hans-Fallada-Bank – Literarischer Blick aufs Meer
- 2. Carl-Eduard-Schilling-Bank – Leuchtturmwärter mit Herz
- 3. Zur-kleinen-Rast-Bank – Kuchenpause mit Kultstatus
- 4. Wilhelm-Löber-Bank – Bauhaus auf Rügen
- 5. Schifferbank – Seefahrtsgeschichte in Breege
- 6. Ludwig-Gotthard-Kosegarten-Bank – Uferpredigten und Wortgewalt
- 7. Wilhelm-von-Humboldt-Bank – Bildungsreise ans Kap
- 8. Günter-Käning-Bank – Chronist von Wiek
- 9. Kapitän-Carl-Schumacher-Bank – Für Mensch und Meer
- 10. Otto-Warburg-Bank – Nobelpreis am Meer
- 11. Horst-Krause-Bank – Kunst auf Milchkannen
- Unser Tipp für Entdecker: Die Bänke als Touren-Highlight
1. Hans-Fallada-Bank – Literarischer Blick aufs Meer
Zwischen Varnkevitz und Kap Arkona steht die erste Bank dieser Reihe – gewidmet dem Schriftsteller Hans Fallada. Seine Besuche in Gudderitz inspirierten ihn zu Geschichten wie „Lüttenweihnachten“ oder „Wir hatten mal ein Kind“. Wer hier Platz nimmt, liest zwischen den Zeilen Rügens Vergangenheit.
2. Carl-Eduard-Schilling-Bank – Leuchtturmwärter mit Herz

Am Kap Arkona erinnert eine Bank mit Leuchtturmsymbolik an die Familie Schilling. Drei Generationen kümmerten sich hier um das Lichtsignal, sammelten Wetterdaten und führten eine beliebte Gastwirtschaft. Ihr patriarchalischer Charme lockte selbst Berliner Sommergäste in den Norden.
3. Zur-kleinen-Rast-Bank – Kuchenpause mit Kultstatus
Auf dem Küstenweg bei Goor lädt diese Bank mit Ostseeblick zur Rast ein. Sie erinnert an Harro Hansen, den „Kuchen-Opa“, der mit seiner Frau das Café „Zur kleinen Rast“ gründete – ein echtes Wittower Original, das Generationen von Radlern mit Kuchen und Gesprächen versorgte.
4. Wilhelm-Löber-Bank – Bauhaus auf Rügen
Mitten in Juliusruh, nahe dem Obelisken, würdigt eine Bank den Bauhaus-Künstler Wilhelm Löber. Der Bildhauer, Töpfer und Gestalter prägte die Rügenkeramik entscheidend mit. Seine Werke – von der Löber-Schale bis zur Seeadlerskulptur – sind Kunstgeschichte zum Anfassen.
5. Schifferbank – Seefahrtsgeschichte in Breege
Direkt am Breeger Hafen steht die Schifferbank – ein Denkmal für die Seeleute vergangener Jahrhunderte. Im 19. Jahrhundert war Breege Rügens wohlhabendstes Dorf, getragen von der Segelschifffahrt. Heute genießt man hier das lebhafte Hafentreiben mit einem Hauch Nostalgie.
6. Ludwig-Gotthard-Kosegarten-Bank – Uferpredigten und Wortgewalt

In Altenkirchen steht diese Bank zu Ehren des Pfarrers und Dichters Kosegarten. Berühmt wurde er für seine „Uferpredigten“ bei Vitt – und für seine literarischen Berichte über Rügen, die nicht nur ihn, sondern auch die Insel überregional bekannt machten.
7. Wilhelm-von-Humboldt-Bank – Bildungsreise ans Kap
1796 bereiste Wilhelm von Humboldt Rügen – mit Pferd und Wagen. Seine Eindrücke, unter anderem von Altenkirchen und Lobkevitz, hielt er in Tagebüchern fest. Heute erinnert eine Bank an seinen Aufenthalt auf der Insel und an seinen Beitrag zur Geistesgeschichte.
8. Günter-Käning-Bank – Chronist von Wiek

An der Promenade von Wiek lädt diese Bank zum Innehalten mit Ausblick auf Hiddensee ein. Sie erinnert an Günter Käning, Lehrer, Autor und Dorfchronist, der mit seinem Buch „Wiek – Chronik eines Inseldorfes“ ein Stück Inselgeschichte für die Nachwelt bewahrte.
9. Kapitän-Carl-Schumacher-Bank – Für Mensch und Meer
Der Wieker Kapitän Carl Schumacher war nicht nur weit gereist, sondern setzte sich auch für die soziale Lage der Seefahrerfamilien ein. Die Bank am Wieker Hafen erzählt von seinem Einsatz und lässt den Blick übers Wasser schweifen.
10. Otto-Warburg-Bank – Nobelpreis am Meer

In Dranske, an der Seebrücke, ehrt eine Bank den Biochemiker und Nobelpreisträger Otto Warburg. In seinem Sommerhaus in Nonnevitz forschte er weiter – unter anderem über den heute noch bekannten „Warburg-Effekt“ in der Krebsforschung.
11. Horst-Krause-Bank – Kunst auf Milchkannen
In Dranske wurde Horst Krause durch Zufall zum Volkskünstler. Der gelernte Baumaler malte Landschaften auf Hauswände – und sogar auf Milchkannen. Eine seiner Wandmalereien ist heute noch in Kuhle zu sehen. Die Bank erinnert an seinen besonderen Beitrag zur Wittower Alltagskultur.
Unser Tipp für Entdecker: Die Bänke als Touren-Highlight
Die elf Bänke lassen sich hervorragend in eine Wander- oder Fahrradtour einbinden. Wer Lust auf Bewegung und Geschichten hat, kann sie auf einer rund 45 Kilometer langen Rundtour über Wittow entdecken – mal direkt an der Küste, mal mitten im Dorf oder mit weitem Blick übers Wasser. Ideal für einen erlebnisreichen Tagesausflug mit Picknick, Fotos und jeder Menge Inselgeschichte am Wegesrand.
Alle Informationen und Bilder stammen von der Homepage des Tourismusverein Nord-Rügen e.V., wir danken für die Zurverfügungstellung.