Mit ihrem weitverzweigten Netz an Fahrradwegen ist die Insel Rügen ein wahres Eldorado für Radfahrer. Egal, ob Ihr ambitionierte Radfahrer oder Genussradler seid – Rügen bietet für jeden die passende Route und macht das Radfahren zu einem unvergesslichen Erlebnis. Also, steigt aufs Rad und erlebt die Schönheit der Insel mit Fahrtwind um die Nase!
Die Insel Rügen mit dem Fahrrad entdecken
Das gut ausgebaute Radwegenetz erstreckt sich über die gesamte Insel und bietet unzählige Möglichkeiten für schöne Fahrradtouren. Egal, ob Ihr Euer eigenes Fahrrad mitgebracht habt oder eines der zahlreichen Leihfahrräder nutzen möchtet.
In den Ostseebädern Binz, Sellin, Baabe, Mönchgut oder Göhren sowie in den größeren Orten wie Bergen und Sassnitz gibt es zahlreiche Fahrradverleihe. Die breite Palette an mietbaren Drahteseln reicht von komfortablen City-Bikes über sportliche Mountainbikes bis hin zu modernen E-Bikes. Auch Kinderräder und Kindersitze und z. T. auch Anhänger könnt Ihr vor Ort erhalten.
Die Vielfalt der Landschaften auf Rügen macht jede Radtour zu einem besonderen Erlebnis. Entlang der Küste führen gut ausgeschilderte Wege, die immer wieder tolle Ausblicke auf die Ostsee bieten. Aber auch das Inselinnere hat viel zu bieten: urige Dörfer mit reetgedeckten Häusern, weite Felder, dichte Wälder und sanfte Hügel prägen das Bild und laden zu ausgedehnten Touren ein.
Besonders empfehlenswert ist eine Tour durch die Boddenlandschaft im Westen der Insel, wo stille Buchten und versteckte Strände warten. Wer die sportliche Herausforderung nicht scheut, für den ist ein Abstecher zum Nationalpark Jasmund mit seinen alten Buchenwäldern und der imposanten Steilküste ein lohnendes Ziel. Wer es etwas gemächlicher angehen möchte, kann die idyllischen Alleenstraßen in der Inselmitte erkunden und dabei die Ruhe und Abgeschiedenheit der ländlichen Gegenden genießen.
Kleine Hofläden und gemütliche Cafés laden zu Pausen ein, und zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie das Jagdschloss Granitz oder die Seebrücke Sellin liegen direkt an den Radwegen. So wird jede Tour nicht nur zur sportlichen Betätigung, sondern auch zur kulturellen Entdeckungsreise.
Beliebte Fahrradtouren
Von Ostseebad zu Ostseebad
Wie eine Perlenkette reihen sich die fünf Ostseebäder der Insel mit ihren weißen Villen im Stil der Bäderarchitektur entlang der Ostsee.
Ob von Binz durch die Granitz nach Sellin, von Sellin über Baabe nach Göhren oder bis ins schöne Mönchgut, je nach Kondition erwarten Euch hier wunderbare Strecken.
Von der Rosenstadt Putbus ins schöne Mönchgut
Diese Tour führt Euch von der Residenzstadt mit ihren klassizistischen Bauten über das maritime Lauterbach in das Waldgebiet der Goor. Über Muglitz und Groß Stresow gelangt Ihr nach Neuensien und Moritzdorf, bevor Ihr im Ostseebad Baabe mit der Durchfahrt durch das hölzerne Tor das Mönchgut erreicht habt.
Wem der Rückweg nach Putbus zu weit ist, kann in der Saison sowohl von Baabe als auch von Sellin und Göhren mit der historischen Schmalspurbahn Rasender Roland zurückfahren.
Route der Norddeutschen Romantik
Anlässlich des 250. Geburtstags von Caspar David Friedrich wurde die Route der Norddeutschen Romantik bis nach Wiek auf Rügen erweitert. Friedrich besuchte insgesamt sieben Mal die Insel Rügen und ließ sich von ihrer ursprünglichen Natur und der „norddeutschen Romantik” für eine Vielzahl seiner Werke inspirieren.
Wollt Ihr auch auf Friedrichs Spuren radeln, dann folgt einfach dem Ostseeküsten-Radweg von Stralsund bis nach Wittow zum Kap Arkona und dem Örtchen Wiek.
Unterwegs kommt Ihr am Wreecher See, im Ostseebad Sellin und am Kap Arkona an Infotafeln vorbei, die Euch mehr über die Künstler der Romantik, Friedrichs Aufenthalt auf Rügen sowie Tipps zu sehenswerten Natur- und Kulturhighlights geben.
Durch Prora und die Schmale Heide
Wer sich für Geschichte interessiert, der sollte eine Radtour entlang der Anlage in Prora machen. Ob vom Ostseebad Binz aus in Richtung Mukran – oder umgekehrt, die Strecke führt Euch sowohl am Wasser als auch an der ehemaligen KdF-Anlage vorbei und bietet Euch tolle Aussichten auf die Ostsee sowie Teile des modernisierten Gebäudekomplexes.
Von Sassnitz zum Königsstuhl
Auf dieser Tour könnt Ihr gleich mehrere Ausflugsziele miteinander verbinden: den Sassnitzer Hafen, Deutschlands kleinsten Nationalpark Jasmund, das UNESCO-Welterbeforum, die Kreidefelsen und natürlich das Nationalpark-Zentrum Königsstuhl mit dem Skywalk.
Von Sassnitz aus orientiert Ihr Euch in Richtung Hagen, wo nach etwa 200 Metern hinter dem Sassnitzer Ortsausgangsschild auf der linken Straßenseite der Radweg durch den Nationalpark Jasmund beginnt. Die Strecke führt Euch 12 km auf gut ausgebauten und ausgewiesenen Wegen durch den Buchenwald und bringt Euch direkt -oder mit kleinem Abstecher zum UNESCO-Welterbeforum- zum Nationalpark-Zentrum Königsstuhl. Hier könnt Ihr Euch in der Erlebnisausstellung ausführlich zur Entstehungsgeschichte der Kreide und den alten Buchenwäldern informieren und natürlich den spektakulären Blick auf die Kreidefelsen und die Ostsee vom Skywalk aus genießen.
Wem der Hinweg per Fahrrad als sportliche Tagesaktivität reicht, der kann sich in der Saison inklusive Drahtesel bequem mit einem der RADzfatz-Busse des VVR vom Parkplatz Hagen zurück nach Sassnitz bringen lassen.
Von Halbinsel zu Halbinsel entlang der Schaabe
Zwischen den Halbinseln Jasmund und Wittow verläuft die schmale Nehrung Schaabe. Hier, entlang der Tromper Wiek und dem Großen Jasmunder Bodden, führt Euch ein Fahrradweg durch Kiefernwald und Dünenlandschaft vom Seebad Glowe ins Seebad Juliusruh – oder umgekehrt. Gerade im Sommer ist die schattenreiche Strecke angenehm, auch wenn sie etwas hügelig verläuft. Packt unbedingt Badesachen oder ein Strandtuch ein, denn Ihr fahrt an einem der schönsten Badestrände der Insel Rügen entlang.
Wer eine längere Tour machen möchte, der kann vom Seebad Glowe aus in etwa 1 Stunde das Kap Arkona erreichen.
Geführte Fahrradtouren
Für alle, die sich die Insel Rügen vom Fahrrad aus gerne zeigen lassen möchten, bieten sich folgende Touren an:
Strecken ohne Fahrradweg und alternative Routen auf Rügen
Trotz des weit verzweigten Radwegenetzes auf Rügen gibt es immer noch ein paar Strecken, auf denen kein Fahrradweg verläuft. Damit alle heile an ihr Ziel kommen, haben wir ein paar Hinweise und Alternativen zusammengetragen:
Sassnitz – Sagard/Glowe/Kap Arkona
Von Sassnitz nach Sagard gibt es keinen Fahrradweg, Ihr könnt nur auf der sehr engen und kurvig-hügeligen B 96 fahren. Da diese Strecke eine der Hauptverkehrsstraßen auf Jasmund ist, kann man davon nur abraten!
Alternativ gibt es die Möglichkeit, diese Strecke mit der Bahn vom Bahnhof Sassnitz bzw. Bahnhof Lancken/Sassnitz zum Bahnhof Sagard zu überbrücken.
In der Saison fährt zudem von Sassnitz bis zur Haltestelle Nipmerow bei Sagard ein Radzfatz-Bus des VVR und natürlich auch in entgegengesetzter Richtung.
Wer partout nicht auf ein anderes Verkehrsmittel für das Stück umsteigen will, der kann von Sassnitz aus über Mukran mit einem kleinen Schlenker den gefährlichen Streckenabschnitt auf der B 96 umfahren (Sassnitz=Mukran=Nordstraße=Sagard).
Hier erwartet Euch ein breiter, asphaltierter Fahrradweg, der bis zur Kreuzung Fährhafen Mukran/Nordstraße führt. Folgt Ihr dem Radweg entlang der Nordstraße, gelangt Ihr wieder zur B 96. Mithilfe der dortigen Ampel könnt Ihr die Bundesstraße gefahrlos überqueren und dann dort dem Fahrradweg entweder in Richtung Sagard/Glowe/Kap Arkona folgen oder Euch in Richtung Bergen orientieren.
Unser Tipp für Eure Tour Richtung Glowe/Kap Arkona: Fahrt bei Martinshafen/Vorwerk links ab und folgt den Nebenstrecken. Sie führen Euch mit bestem Blick auf den Großen Jasmunder Bodden über Neuhof, Polchow und am Schloss Spyker vorbei bis ins Seebad Glowe.
Sassnitz – Prora
Auch hier fehlt auf der Strecke ein Stück Fahrradweg und das leider an einer der engsten und viel befahrenen Straßen der Insel.
Bis zur Kreuzung zum Fährhafen Mukran gibt es einen wunderbar ausgebauten Fahrradweg, der sich ab Ortsausgang Mukran Richtung Binz fortsetzt. Dazwischen müsst Ihr auf der Straße fahren und eine enge Brücke passieren, was je nach Verkehrsdichte (der Hafen Mukran ist Industriegebiet, es sind also viele LKW auf der Strecke) sehr unangenehm sein kann. Gerade Familien mit kleinen Kindern und unsicheren Fahrradfahrern ist dieser Abschnitt nicht zu empfehlen.
In der Saison könnt ihr auf den Radzfatz-Bus ausweichen und von Sassnitz bis zur Haltestelle Hülsenkrug fahren. Von dort könnt Ihr Eure Strecke problemlos auf dem Fahrradweg fortsetzen.
Lietzow – Bergen
Die Strecke verfügt über einen schönen und gut ausgebauten Fahrradweg. Einziger Knackpunkt ist zwischen Lietzow und Ralswiek, weil hier auf Höhe der Zufahrt Augustenhof der Radweg auf der einen Straßenseite endet und sich gegenüberliegend fortsetzt. Heißt: Hier müsst Ihr die vielbefahrene B 96 zu Fuß überqueren, was je nach Saison und Tageszeit eine Herausforderung sein kann. Plant bitte entsprechend mehr Zeit ein.
Bergen – Putbus
Leider fehlt bisher auch ein ausgebauter Radweg zwischen Bergen und der Fürstenstadt Putbus. Alternativ könnt Ihr folgende Route nehmen:
Beginn der Route ist in Bergen-Süd. Schräg gegenüber der Hermann-Matern-Straße biegt Ihr in die Straße der DSF ab (Achtung: es gibt mehrere Verzweigungen der DSF, die alle gleich heißen. Euer Abzweig ist der schräg gegenüber der H.-Matern-Straße).
Dem Straßenverlauf folgt Ihr ein Stück, bevor Ihr vor dem Gartenlokal “Sonnenschein” links abbiegt und den Weg entlang der Schrebergärten bis zum Ende fahrt. Dort linkerhand beginnt die Dorfstraße (Plattenweg), der Ihr rechts herum folgt.
Die Strecke führt Euch ca. 5 km immer geradeaus (vorbei am Hundeplatz Kaiseritz). Achtung: Hinter den Gebäuden der Agrargenossenschaft Neklade müsst Ihr die Schienen des Rasenden Rolands an einem unbeschrankten Bahnübergang passieren, hier bitte besonders aufmerksam sein.
Nach der Gleisüberquerung verläuft die Strecke durch ein schönes Waldgebiet. Kurz vor dem Örtchen Darsband gabelt sich der Waldweg, hier haltet Ihr Euch weiterhin rechts Richtung Putbus. Die Strecke ist nun wieder ein Plattenweg (Darsbander Weg), der Euch direkt nach Putbus bringt.
Auf Höhe der begrünten Verkehrsinsel biegt Ihr rechts in die August-Bebel-Straße ein, die nach ca. 200 Metern direkt in den Markt Putbus mündet.
Der Belag wechselt auf der Tour mehrfach, Ihr fahrt sowohl Plattenweg, geteerte Strecke als auch „befestigten Waldweg”. In Putbus kommt dann noch Kopfsteinpflaster dazu. Bei reichlich Regen und einiger Frequenz können einige (wenige) Teilstrecken im Wald etwas matschig sein, ansonsten ist die Route für geübte Fahrradfahrer problemlos zu bewältigen.
Rügens Alleestraßen
Viele Routen führen Euch mit dem Drahtesel entlang der wunderschönen Alleestraßen der Insel. Gerade in den Sommermonaten sind diese Strecken wegen des kühlen Schattens sehr beliebt bei Fahrradfahrern. Für alle anderen Verkehrsteilnehmer kann das eine echte Herausforderung sein, weil man im Wechselspiel von Licht und Schatten und den oft kurvigen Strecken Fahrradfahrer erst spät entdeckt. Seid Ihr auf diesen Routen unterwegs, dann denkt bitte für die anderen Verkehrsteilnehmer mit und macht z.B. Euer Licht an oder tragt keine dunkle Kleidung, damit alle heile ans Ziel kommen.