9 zauberhafte Glücksorte an der Ostsee

Rügens Landkarte entlang der Küsten ist an Schönheit kaum zu übertreffen. Die vielen kleinen Fischerorte sind mit ihren verträumten Häfen und stillen Landschaften wahre Erholungsoasen und Glücksorte. Begebt Euch bei Euren Inseltouren doch mal abseits der üblichen Pfade und entdeckt andere charmante Ecken von Rügen! Wir haben für Euch 9 zauberhafte Rügen-Orte am Meer zusammengestellt:

Seebad Altefähr: erster Anziehungspunkt auf Rügen

Das Seebad Altefähr mit seiner Kirche und den malerischen Bauernhäusern ist der ideale Ausgangspunkt, um Rügen zu erkunden. Immerhin ist dies der erste Ort auf Rügen, den Inselbesucher bequem mit dem Auto über die Rügenbrücke, mit der Bahn oder per Fahrrad- und Personenfähre von Stralsund aus erreichen.

Der einzige Rügener Badestrand mit Südausrichtung lockt Heimische wie Gäste zum Strand- und Badevergnügen. Coole Sonnenliegen, eine Badetreppe und natürlich auch eine barrierefreie Baderampe bieten ausgezeichneten „Strandkomfort“.  

In Altefähr gibt es ein vielfältiges maritimes Service-Angebot mit Segel-/Surfschule und Charterbetrieb. Der historische Fährort, 1240 erstmals urkundlich erwähnt, besitzt ein Strandbad und gastronomische Einrichtungen, die vis-à-vis Stralsund liegen und einen traumhaften Blick auf die Silhouette der Hansestadt ermöglichen.

Die Hafenanlagen erinnern heute kaum noch an ihre einstige würdevolle Bestimmung, durch die sich schließlich der Ortsname entwickelte. Heute befindet sich hier ein Wasserwanderstützpunkt mit Bootsliegeplätzen.

Geschichte des Seebades Altefähr

Der kleine Ort am Rügendamm erhielt seinen Namen im Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648), als eine Schanze zum Schutz um die Häuser gebaut wurde und die Bevölkerung nur von der „olden Fährschanze“ (= alten Fährschanze) sprach. Mit der Geschichte Altefährs veränderte sich seine Bestimmung und die Aufgaben seiner Bewohner: Zur Slawenzeit wurden die wenigen Häuser nur von Besuchern aufgesucht. Als die Leute das platte Land für die Landwirtschaft nutzten, entwickelte sich das Gebiet ab 1240 zu einer Ortschaft und wurde später – mit dem Aufblühen des Handels – zu einem Fährort mit großer Bedeutung für die gesamte Insel. Die traditionelle Fährverbindung Stralsund-Altefähr besteht seit der Mitte des 13. Jahrhunderts. Zu Beginn mussten die Fährleute regelmäßig Abgaben an den Fährvogt der Hansestadt leisten. Die Fährkommune umfasste ungefähr 40 Fährleute. Sie ruderten nicht nur die Händler, die mit Pferd und Wagen kamen, auf die andere Seite, sondern boten ihnen auch Übernachtungsmöglichkeiten in ihren Häusern.

Entwicklung zum Badeort

Ende des 19. Jh. begann die Entwicklung zum Badeort. Mit Fertigstellung des Rügendamms 1936/37 stellte die Fährgesellschaft ihren Betrieb ein und die arbeitslosen Fährleute wandten sich wieder der Landwirtschaft zu. Die Stralsunder kamen an ihren freien Tagen zur Naherholung. Nach 1990 fuhren die Besucher mit ihren neuen Autos weiter bis zur Ostseeküste nach Mönchgut und ließen Altefähr im wahrsten Sinne des Wortes „links liegen“. Doch heute ist Altefähr wieder zum Erholungsgebiet aufgeblüht und am 26. August 2016 zum jüngsten Seebad der Insel Rügen ernannt worden.

Das Pfarrhaus von Altefähr

Das Pfarrhaus ist nicht wie sonst üblich in der Nähe der Kirche zu finden. Das liegt daran, dass im 13. Jahrhundert lediglich eine Kapelle als Niederlassung der Kirchengemeinde Rambin gebaut wurde und daher kein Pastor im Ort anwesend war. Als der Ort zu einer eigenen Gemeinde wurde, ließen die Häuser, die um die Kapelle errichtet wurden, keinen Platz für den Bau eines Pfarrhofes. Und so wurde er am damaligen Ende des Dorfes angelegt.

Seebad Breege-Juliusruh: zwei Bäder, eine Symbiose

Seit der Gründung der Kurvereinigung 1895 hielt der Fremdenverkehr in Breege und Juliusruh Einzug. Die beiden ursprünglich eigenständigen Orte auf der Halbinsel Wittow sind seit 1935 zu einem Seebad vereinigt – und diese Symbiose hat die beiden Orte gestärkt. Sie haben sich zu einem schönen Erholungsort entlang der Schaabe entwickelt. Die Schaabe, als natürliche Nehrung zwischen den Seebädern Glowe und Juliusruh gelegen, trennt die Ostsee mit einem der längsten und schönsten Strände der Insel von den Boddengewässern. Diese geografische Besonderheit spiegelt sich in der Schönheit der Landschaft wider. Sie ist es auch, die Wanderer und Wassersportler in gleicher Weise magisch anzieht.

Trotz ihrer Symbiose wirken die beiden Orte auch jeweils für sich. Historische Kapitänshäuser und Fischerkaten säumen die Dorfstraße Breeges und zeugen von der Blütezeit im 18. und 19. Jahrhundert. Und auch die weitläufige Promenade in Juliusruh entlang der feinsandigen Schaabe sowie die spätbarocke Parkanlage sind beliebte Anziehungspunkte für Ausflügler.

Dranske: nördlichstes Paradies für Wassersportler

Dranske ist trotz der geringen Einwohnerzahl der größte Ort auf der Halbinsel Wittow im Nordwesten der Insel Rügen. Das Gemeindegebiet umfasst den südwestlichen Teil der Halbinsel und deren Landzunge Bug. Lange Zeit war die Entwicklung des Ortes durch das Militär bestimmt. Das ist nun lange her. Schöne Promenaden mit Aussichtspunkten wurden am Meer angelegt und schaffen mit ihren lauschigen Ecken Oasen der Ruhe.

Am Schiffsanleger halten in den Sommermonaten Ausflugsdampfer, die Gäste nach Wiek und Hiddensee bringen. Der Ort verfügt nicht nur über eine Ostseeküste, sondern auch über eine Boddenküste. Die besondere Lage und auch die Beschaffenheit des Boddens sind Grund genug, warum dieser Ort zahlreiche Wassersportler anzieht.

Im Wieker Bodden finden Segler am Anleger einige Gastliegeplätze, die es ermöglichen, die Halbinsel zu erkunden. Das weitläufige Wegenetz ist gut ausgeschildert und lässt ein problemloses Radeln und Wandern zu.

Vor langer Zeit, genau genommen in der Zeit von 1683 bis 1895, verkehrte im Hafen von Dranske die Postlinie Ystad-Bug-Stralsund. Wer mehr über die Geschichte von Dranske erfahren möchte, kann sich gerne im Heimatmuseum erkundigen. Aber der Nordwesten Rügens ist nicht nur ideal zum Segeln, sondern auch ein beliebtes Surfrevier.

Seebad Glowe: karibischer Sandstrand

Das Seebad Glowe im Nordosten von Rügen wird auch als das Tor zum Windland Wittow bezeichnet. Der Ort verfügt über einen der schönsten Strände der Insel, die sogenannte Schaabe – ein knapp zehn Kilometer langer Nehrungshaken, der die Halbinseln Jasmund und Wittow verbindet. In dem bereits 1314 erwähnten Dorf wurde nach dem Zweiten Weltkrieg die für die Schifffahrt der DDR wichtige Funkstelle „Rügen Radio“ eröffnet. Die sorgte bis Ende der 80er Jahre mit ihrer Nachrichtenübertragung für Sicherheit auf See und war bis in die 90er Jahre in Betrieb. Außergewöhnlich ist auch die Kapelle in Glowe, die im Finnhüttenstil errichtet wurde.

Zur Gemeinde Glowe gehören Bobbin mit der gotischen Kirche St. Paul, die um 1400 aus Feldsteinen errichtet wurde, das Fischer- und Bauerndorf Polchow am Großen Jasmunder Bodden, Ruschvitz, der Legende nach der Geburtsort von Pirat Klaus Störtebeker, Spyker mit der Schlossanlage und die Siedlungen Kampe und Baldereck.

Lohme: imposante Steilküste

Im Nordosten Rügens, am Rande des kleinsten Nationalparks Deutschlands, befindet sich das Fischerdörfchen Lohme mit seinem kleinen Hafen. Durch seine Lage an einer 70 Meter hohen Steilküste ist der Ort auf der Halbinsel Jasmund beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen durch den Nationalpark Jasmund. Wanderwege führen nach Glowe am Steilufer entlang oder durch einen Buchenwald.

Wandern um Lohme

Ein weiterer Ausflugstipp ist der Küstenwanderweg in Richtung Wittow. Dieser zehn Kilometer lange Pfad befindet sich rechter Hand nahe dem Ortsausgang in Richtung Wittow und führt durch urwaldähnliche Waldabschnitte am Steilufer bis ins Seebad Glowe. Hinter dem Ortsausgangsschild in Richtung Stubbenkammer ist linker Hand das „Schlösschen Ranzow“ zu sehen, ein burgartig gestaltetes Herrenhaus, das um 1900 errichtet wurde, und der Magelowberg, ein ausgewiesenes Ganggrab aus der Jungsteinzeit.

Apropros Steine, etwa 100 m östlich vom Hafen befindet sich der Schwanenstein, ein Findling mit einem Volumen von 63 Kubikmetern und einem Gewicht von 162 Tonnen. Damit gehört er zu den imposantesten Steinen im Inselnorden.

Ralswiek: architektonische Glanzleistungen

Dieser historisch bedeutsame Ort befindet sich am Südufer des Großen Jasmunder Boddens und ist die älteste nachgewiesene Siedlung Rügens. Früher war Ralswiek eine große Hafen- und Handelssiedlung, heute legen eher kleine Ruder- und Segelboote im Naturhafen an. In den Sommermonaten halten der Pirat Störtebeker und seine Mannschaft auf der Naturbühne Einzug.

Schwedische Holzkapelle

Dieses Gotteshaus ist neben dem Schloss und einigen alten Wohnhäusern Graf Douglas zu verdanken. Der Graf entdeckte auf der Stockholmer Weltausstellung 1907 eine Musterkirche aus Holz, die ihm gefiel und leicht zu erbauen war. So ließ er diese über die Ostsee nach Ralswiek bringen. Noch im gleichen Jahr wurde sie feierlich eingeweiht. Das etwa 200 Jahre alte Küsterhaus in Fachwerk-Lehmbauweise rechts neben der Kapelle wurde 2007 durch ein Feuer vernichtet.

Ralswieker Schloss und Schlosspark

Klaus Störtebeker und das malerisch am Großen Jasmunder Bodden gelegene Dorf Ralswiek gehören zusammen wie der Schlosspark und das Neorenaissanceschloss von Ralswiek. Es war vermutlich die Gutspächterfamilie von Barnekow, die vor 1800 den Park auf einer Anhöhe angelegt hat. So alt sind die ältesten Bäume in dieser Anlage.

Eine Kastanienallee führt zu diesem Landschaftspark, in dem neben alten Eichen auch mächtige Platanen, Rosskastanien, Buchs- und Tulpenbäume stehen. Durch ein Tor führt die Straße von der Wendeschleife direkt in den Park und zum Schloss. Es wurde 1893/94 im Auftrag des Eigentümers und Fabrikanten Hugo Sholto Graf Douglas nach dem Vorbild französischer Renaissanceschlösser errichtet. Von dort aus haben die Besucher eine wunderbare Aussicht bis hinunter zur Störtebekerbühne und zum Großen Jasmunder Bodden.

Schaprode: alte Kapitänshäuser

Der Fähr- und Fischerort Schaprode liegt im Nordwesten der Insel Rügen, am Rand des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft. Der Name stammt aus dem Slawischen und bedeutet „Bei der Fähre“. Von hier aus schippern täglich Personenfähren zur autofreien Insel Hiddensee. Im 18. Jahrhundert zählte der Hafen zu den bedeutendsten auf Rügen, wovon die schönen Kapitänshäuser noch heute zeugen.

Seedorf: traditionelles Seefahrerdorf

Zu den wohl idyllischsten Seglerhäfen Rügens gehört der Selliner Ortsteil Seedorf im Südosten der Insel. Das Örtchen erlangte zwischen 1860 und 1925 sogar Berühmtheit wegen der zahlreichen Schiffsbauten, die im ganzen Ostseeraum außerordentlich geschätzt werden. Kleine Kneipen und Restaurants säumen das Ufer.

Seedorf entsteht 1810 und entwickelt sich rasch zu einem Dorf der Seefahrer. Im Laufe der Zeit ist Seedorf mit Neuensien zusammengewachsen. Wer Seedorf erkundet, entdeckt zahlreiche reetgedeckte Fischer- und Bauernkaten, die umliegende idyllische Seen- und Boddenlandschaft und die kulinarische Vielfalt des Meeres. Zahlreiche heimische Fischarten, ob gerade erst gefangen, oder frisch geräuchert und mariniert, werden im Hafen zum Kauf angeboten.

Wiek: das Dorf in der Bucht

Der ehemalige Fischerort und heute staatlich anerkannte Erholungsort Wiek wurde 1314 erstmals urkundlich erwähnt und liegt nur knapp über dem Meeresspiegel am Wieker Bodden. Schon im Mittelalter war hier der wichtigste Hafen der Halbinsel Wittow. Bis zum Bau des Rügendamms 1936 löschten große Lastensegler ihre Fracht. Wichtig war der Hafen unter anderem für Kohle- und Rübentransporte sowie Passagierverbindungen nach Dranske, Hiddensee und Stralsund.

Doch das ist längst Geschichte. Mittlerweile dient er als Fischerei-, Segel und Motorschiffhafen. Im Sommer bringen Ausflugsdampfer Besucher nach Hiddensee. Was geblieben ist, sind die mächtigen Findlinge, die sogenannten Varnowsteine, die nördlich von Wiek aus dem Wasser ragen.

Gesunde Luft, schöne Landschaft und Natur pur: Das waren die wesentlichen Argumente hier eine Kinderkurklinik zu erbauen. Bereits 1924/25 erholten sich hier die ersten Ferienkinder aus Sachsen. Heute sind es Kinder mit Erkrankungen der oberen Atemwege, wie Bronchitis, Asthma usw., die hier mit ihren Müttern ein paar erholsame Wochen verleben.

Noch mehr Naturerlebnisse

Seid Ihr auf der Insel unterwegs? Dann empfehlen wir Euch für Eure Ausflüge die Rügen-App, die randvoll mit vielen nützlichen Informationen ist.

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Eva-Maria

Eva-Maria

Mit ihrem geschulten Rügen-Kennerblick erkundet Eva-Maria gern mit ihrer Familie die ganze Insel und zeigt Euch ihre Lieblingsplätze. Im Südosten der Insel Rügen verbrachte sie ihre Bullerbü-Kindheit und ging dann zum Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaften nach Wien. Vom Land in die Stadt, vom Meer auf den Berg: nach diesem Kontrastprogramm hat sie wieder auf Rügen Fuß gefasst. Was sie mit Rügen verbindet? Heimat, die tägliche Dosis Meer und ein Gespür für die Eigenarten der Rüganer, die trotz kühlem Wesen ein großes Herz für ihre Insel haben.

Regionen & Orte auf Rügen

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