Besondere Menschen von Rügen erzählen in unserer neuen Reihe „Erfolgreiche Gesichter der Insel“ ihre persönliche Geschichte. Zum Auftakt plaudert Sven Kühbauch ein wenig aus dem Nähkästchen und berichtet uns aus seiner langjährigen Musikerkarriere. Unsere schöne Insel bedeutet dem Marburger sehr viel, denn sie ist für ihn Inspirationsquelle und Wahlheimat zugleich. Doch lest mehr aus dem spannenden Leben eines Rockstars!
- Kurzsteckbrief Sven Kühbauch
- 1. Warum ist die E-Gitarre Dein Instrument?
- 2. Wie kann man Deine Musik beschreiben und was möchtest Du mit ihr bewirken?
- 3. Aktuell bist Du Preisträger des Deutschen Rock und Pop-Preises. Was wird Dein nächstes großes Projekt?
- 4. Deine Musik geht um die Welt. Welche Gigs sind Dir bisher besonders in Erinnerung geblieben und warum?
- 5. Über welche drei Dinge bist Du im Leben am dankbarsten?
- 6. Wer oder was dient Dir bei Deinen Kompositionen als Muse?
- 7. Auf was könntest Du niemals in Deinem Leben verzichten?
- 8. Wenn Du drei Wünsche frei hättest, welche wären das?
- 9. Wenn Du einen der berühmtesten Musiker treffen könntest: Wer wäre das und warum?
- 10. Rügen ist für Dich und Deine Familie Wahlheimat. Was verbindet Dich mit der Insel?
- 11. Wie und wo findest Du auf Rügen Deine Inspiration?
Kurzsteckbrief Sven Kühbauch
Name: Sven Kühbauch
Künstlername: Svenson
Alter: 44 Jahre jung, macht schon seit seinem achten Lebensjahr Musik
Beruf: staatlich anerkannter Profimusiker, E-Gitarrist und Musikschullehrer
wohnt mit: seiner Frau, zwei Kindern und Katze seit 2015 auf Rügen
Hobbys: leidenschaftlicher Sammler alter Gitarren und großer Fan der Abenteuerromane von Karl May oder Clive Cussler. Lässt sich gern in andere Welten entführen.
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1. Warum ist die E-Gitarre Dein Instrument?
Das war Liebe auf den ersten Ton. Eigentlich wollte ich als Teenager nur cool sein und die Mädchen beeindrucken – aber als ich dann meine erste E-Gitarre in den Händen hielt, bin ich ihr sofort verfallen. Vielleicht kann man das auch technisch erklären: Die E-Gitarre wird direkt am Körper gespielt und überträgt die Ton-Schwingung auf den Körper. Ich kann die Schwingung spüren, wenn ich spiele und werde eins mit dem Instrument. In meinem Studium habe ich auch Klavier gespielt – hier ist es ganz anders, denn man sitzt vor dem Instrument.
2. Wie kann man Deine Musik beschreiben und was möchtest Du mit ihr bewirken?
Als vielfältig, ich lasse mich nicht in Schubladen einordnen. Mache ich nun Rock, Pop, Fusion oder Filmmusik? Alles. Ich schreibe einfach das heraus, was in meinem Kopf ist. Meine Musik kommt aus mir selbst und dient dem Selbstzweck, man könnte sogar sagen, dass sie eine Art Eigentherapie ist, die dafür sorgt, dass ich glücklich bin. Es macht mich stolz und froh, dass auch andere Leute diese Musik begreifen und schätzen können, dass sie ihnen etwas gibt. Viele Titel entstehen aus Situationen oder Stimmungen heraus, ich verarbeite persönliche Erlebnisse oder Anliegen. So ist zum Beispiel der Song „Agua del mundo“ entstanden: Das Thema Wasser und sein Wert, die Knappheit und Erreichbarkeit und auch seine Schönheit haben mich einen ganzen Sommer lang beschäftigt. Im Titel „Friendships“ habe ich versucht, die tiefempfundene Freundschaft in all ihren Facetten darzustellen – auch wenn die Nähe nicht immer die gleiche ist, ist sie es wert, sie zu pflegen.

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3. Aktuell bist Du Preisträger des Deutschen Rock und Pop-Preises. Was wird Dein nächstes großes Projekt?
Ja, der Rock- und Pop-Preis bedeutet mir sehr viel, ich freue mich sehr, dass in einer Zeit ohne Auftritte meine Musik so gewürdigt wird. Aber ich ruhe mich nicht auf meinen Lorbeeren aus und arbeite schon am nächsten Album. Mehr möchte ich noch nicht verraten, nur so viel: Es wird wieder eine bunte Mischung werden.
4. Deine Musik geht um die Welt. Welche Gigs sind Dir bisher besonders in Erinnerung geblieben und warum?
Oh, da fallen mir einige ein. Ich durfte schon auf dem renommierten Montreux Jazz Festival spielen und habe die Atmosphäre dort sehr genossen. Auch meine Konzerte in Santo Domingo werden mir immer in Erinnerung bleiben – die Menschen dort lieben die Musik sehr. Ich erinnere mich auch gern an meinem Gig im alten Rathaus in Montevideo, Uruguay. Da habe ich zum Dia de Europa gespielt und zum Grand Final „Die Liebe höret nimmer auf“ zum Besten gegeben. Zum letzten Ton wurde auf mein Zeichen eine Konfettikanone abgefeuert. Das war wirklich ein toller Gig und großes Kino.

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5. Über welche drei Dinge bist Du im Leben am dankbarsten?
Ich bin sehr dankbar, dass ich Musik machen kann und damit meinen Lebensunterhalt verdiene. Das ist heutzutage leider nicht selbstverständlich, ich kenne viele Kollegen und Kolleginnen, die in ganz anderen Bereichen arbeiten, damit sie über die Runden kommen, die Musik muss hinten anstehen. Außerdem bin ich sehr dankbar für meine Familie und unseren Lebensort auf Rügen. Wir gehen gern spazieren, um die wunderschönen Landschaften der Insel zu entdecken.
6. Wer oder was dient Dir bei Deinen Kompositionen als Muse?
Alles, was mich umgibt. Wie gesagt: Ich vertone immer das, was mich gerade bewegt. Dazu inspirieren mich die verschiedensten Dinge. Das kann ein Gesellschaftsproblem sein, eine lustige Begebenheit oder ein Mensch, der mich beeindruckt. Manche Titel sind einfach so über Nacht in meinem Kopf und müssen nur noch aufgenommen werden. Und manchmal braucht es Jahre, bis eine Idee so klingt, wie ich sie mir vorgestellt habe.
7. Auf was könntest Du niemals in Deinem Leben verzichten?

Auf eine Gitarre! Spätestens nach drei Tagen ohne Gitarre werde ich unausstehlich. Und das ist nicht nur so dahingesagt… ich werde dann unruhig und bin ständig auf der Suche nach dem nächsten Instrument. Mittlerweile begleitet mich auch auf den kürzesten Reisen eine Gitarre. Das muss einfach sein.
8. Wenn Du drei Wünsche frei hättest, welche wären das?
Weltfrieden, Weltfrieden, Weltfrieden. Klingt jetzt vielleicht abgedroschen, aber ich verstehe einfach nicht, warum sich Menschen immer weiter radikalisieren und sich die Köpfe einschlagen müssen, wo man sich doch einfach zusammensetzen und Musik machen könnte. Ich habe schon mit so vielen Menschen unterschiedlichster Hautfarbe und Haltung gespielt – und ich habe gelernt: Es gibt immer irgendetwas, das uns verbindet.
9. Wenn Du einen der berühmtesten Musiker treffen könntest: Wer wäre das und warum?

Ich bin in der glücklichen Situation, viele meiner Idole schon getroffen zu haben. Ich habe auf den großen Musikmessen gespielt und dort ergibt sich dann die Gelegenheit zu dem einen oder anderen Schwatz. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der großartige John McLaughlin, der nicht nur als Musiker, sondern auch als Mensch für mich schon immer ein Vorbild ist.
10. Rügen ist für Dich und Deine Familie Wahlheimat. Was verbindet Dich mit der Insel?

Wir sind einfach immer gerne dort, wo es schön ist. Und wer will bestreiten, dass Rügen schön ist? Wir lieben die Vielfältigkeit der Insel: Ostsee, Hügelgräber, uralte Buchenwälder, die meisten Sonnenstunden in Deutschland… muss ich noch mehr sagen?
11. Wie und wo findest Du auf Rügen Deine Inspiration?
Wer sich meine Videos und Fotos ansieht, erkennt sofort, dass viele Ideen in konkretem Zusammenhang mit Rügen entstanden sind. Dabei habe ich auch ganz bewusst mit den Klischees gespielt, die für viele Touristen Rügen ausmachen. Das Fotoshooting am Rasenden Roland hat mir großen Spaß gemacht und das Video, das im Theater in Putbus entstanden ist, zeigt eindrucksvoll welche Schönheiten auf der Insel warten. Auch die Großsteingräber faszinieren mich immer wieder, es ist einfach toll, dass man auch nach langer Zeit als Inselbewohner immer noch Neues entdecken kann. Und das lasse ich dann in meine Musik einfließen, manchmal ganz ernsthaft, manchmal mit einem Augenzwinkern. Man darf sich selbst nicht zu ernst nehmen.

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