Tourist-Information
Lancken-Granitz
Dorfstraße 8 a
Tel. 038303 / 95678
Kurabgabepflicht

Sehenswert
• Kirche (ev.)
• Großsteingräber
• Naturstrand

Naturidylle pur
Der etwa 300 Einwohner zählende Erholungsort Lancken-Granitz, der sich vom Festland kommend nur vier Kilometer vor dem Ostseebad Sellin links und rechts der B96 erstreckt, wurde um 1250 erstmals urkundlich erwähnt. Die Gemeinde liegt dem Waldgebiet Granitz zu Füßen und wird auf der anderen Seite von drei Gewässern gerahmt: dem Neuensiener See, dem Bodden namens Having und dem Rügischen Bodden. Auf dem höchsten Punkt des Dorfes wurde im 15. Jh. die gotische Backsteinkirche Sankt-Andreas auf Findlingen errichtet. An den Seiten der achteckigen hölzernen Kanzel befinden sich gemalte Halbfiguren von Christus, Johannes dem Täufer, von Evangelisten und Pastoren, ein Wappen der Familie zu Putbus, Hausmarken, Monogramme und Bibelzitate in Niederdeutsch. Auf der Kanzeltür wird der Apostel Andreas dargestellt. Der Altaraufsatz aus dem Jahre 1818 zeigt eine Kopie des Madonnengemäldes des italienischen Renaissance-Malers Antonio da Correggio. Die Wandmalereien und das älteste Ausstattungsstück, ein hölzernes Kruzifix, stammen aus dem 15. Jh.
Zu Lancken-Granitz gehören acht kleine Ortsteile, von denen die meisten nur wenige Häuser zählen: Garftitz, Burtevitz, Dummertevitz, Gobbin, Neu Reddevitz, Preetz, Zarnekow und Blieschow. Kurz hinter Lancken-Granitz, der Dorfstraße folgend, leitet der sogenannte Fünffingerweg den Besucher zu den schönsten Perlen dieser Region. Über die Dörfer Burtevitz und Preetz zum Beispiel erreichen Sie über eine kleine Brücke den Selliner Ortsteil Seedorf. Frischer als hier kann kein Fisch auf dem Mittagsteller in der Gaststätte oder am Imbiss sein. Und beim Anblick der zahlreichen Segelyachten im beliebtesten Hafen der Insel werden Urlaubsträume geweckt. Geradeaus dem Weg folgend erwartet Sie der Ort Neu Reddevitz. Ein kleiner Anlandeplatz der Fischer und ein unberührter Naturstrand mit einmaligem Blick auf die Insel Vilm sowie die alten mit Schilf gedeckten Häuser haben bislang jedem Besucher ein Stück ursprüngliches Rügen geschenkt. Am Fünffingerweg rechts abgebogen, führt er Radler und Wanderer direkt über Groß Stresow in die weiße Fürstenstadt Putbus. Eine Endeckungstour, die Sie unbedingt in Ihre Urlaubsplanung mit aufnehmen sollten.
Auf der anderen Seite der Bundesstraße können Erkundungswillige über die Ortschaft Blieschow und eine der schönsten Alleen mit altem Kopfsteinpflaster das Jagdschloss Granitz erreichen. Der Weg zu diesem, auf dem etwa 100 Meter ü. NN gelegenen Tempelberg, ist kein leichter; doch dort angekommen, wird das Jagdschloss mit seinem fantastischen Inselausblick und dem Wirtshaus im Gewölbe für die Mühen entschädigen.
Tipp: Die Hügelgräber
Als die Großsteingräber bei Lancken-Granitz werden sieben Großdolmen bezeichnet, die sich etwa einen Kilometer südwestlich des Dorfes Lancken-Granitz Richtung Neu Reddevitz befinden und ausgeschildert leicht zu entdecken sind. Der Komplex stellt die größte auf Rügen, zumindest teilweise erhalten gebliebene Anlagenkonzentration dieser Art dar. Von den im Jahr 1829 an dieser Stelle noch verzeichneten 19 Großsteingräbern sind heute jedoch 12 nicht mehr vorhanden. Eine archäologische Untersuchung fand in den 70er Jahren durch das Landesamt für Bodendenkmalpflege Schwerin statt. Obwohl die Mitarbeiter damals davon ausgingen, dass sämtliche Gräber geplündert waren, konnten noch Grabbeigaben gefunden werden. Diese werden in etlichen Museen des Landes ausgestellt.