Wer an Urlaub an der Ostsee denkt, der hat auch automatisch ein Bild der imposanten Seebrücken vor Augen. Rügen kann gleich mit drei besonders schönen Seebrücken auftrumpfen, jede für sich ein Unikat und immer einen Besuch wert. Ein unendliches Gefühl von Freiheit kommt in Euch auf, wenn Ihr Euch Schritt für Schritt dem Horizont nähert. Kommt mit auf einen eindrucksvollen Spaziergang über die Ostsee, ganz ohne nasse Füße!
Seebrücke im Ostseebad Binz

Ein Spaziergang auf der 370 Meter langen Seebrücke öffnet den Blick für ein fantastisches Panorama, sowohl in Richtung Binz, also auch auf die Kreideküste.
Bereits 1902 existierte hier eine 600 Meter lange Landungsbrücke, so dass Besucher mit einem Dampfer nach Binz gelangen konnten. Durch ein Sturmhochwasser im Jahre 1904 wurde die Brücke stark beschädigt, aber wiederaufgebaut. 1912 kam es zu einer Katastrophe auf der Landungsbrücke. Es hielten sich zu viele Menschen auf der Brücke auf und einige Teile stürzten in die Fluten. 17 Menschen verloren ihr Leben. Aufgrund dieses Vorfalls wurde im Oktober 1913 die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft DLRG gegründet.
Die völlige Zerstörung der Landungsbrücke erfolgte 1942 durch Eispressungen. Erst 1994 wurde die Seebrücke, so wie sie heute zu sehen ist, wieder aufgebaut.
Anlegeplatz für Ausflugsschiffe zum Kap Arkona und zur Kreideküste
An der Seebrücke halten Ausflugsschiffe, die Besucher auch in andere Ostseebäder, zum Kap Arkona oder zu den Kreidefelsen fahren. Eine Tour zu den Kreidefelsen ist besonders am Vormittag lohnenswert, wenn das Morgenlicht die helle Küste auf Jasmund zum Leuchten bringt.
Seebrücke im Ostseebad Göhren

In Göhren gab es bereits Ende des 19. Jahrhunderts eine erste Seebrücke, damals noch am Südstrand. Nach deren Abriss während des Ersten Weltkrieges folgte eine neue Seebrücke am Nordstrand, die bis in die frühen 50er Jahre genutzt wurde.
Die heutige Seebrücke des Ostseebads befindet sich ebenfalls am Nordstrand. Sie ist etwa 280 Meter lang und wurde im Jahr 1993 neu aufgebaut. Von hier aus habt Ihr einen tollen Panoramablick auf das Göhrener Strandleben, den Buskam, Norddeutschlands größten bisher gefundenen Findling und auf das Kap Nordperd, welches von Wanderern gern besucht wird. Wem die knapp 300 Meter hinaus auf die Ostsee nicht reichen, der kann von der Seebrücke aus zahlreiche Schiffstouren unternehmen.
Seebrücke im Ostseebad Sellin

Imposant steht sie da, bildet eine Einheit mit dem blauen Meer und sichert uns gelassen einen Zugang über die launische und unbändige Ostsee. Die langen hölzernen Stege strahlen eine ganz eigene Faszination aus. Auf der Seebrücke in Sellin spürt Ihr die Wellen unter Euch, erblickt den fernen Horizont oder könnt beim An- und Ablegen der Fahrgastschiffe zusehen.
Die Dame in Weiß als Location für Hochzeiten, Veranstaltungen und Kulinarik
Als Herz des Seebades und beliebte Hochzeitslocation wird sie oft zelebriert und war bereits Zeuge vieler Eheschließungen und sagenhafter Feuerwerke bei zahlreichen Veranstaltungen, wie beispielsweise dem alljährlich stattfindenden Seebrückenfest. Im Palmengarten und Kaiserpavillon wird ein majestätisch gastronomisches Angebot mit einzigartigem Ausblick geboten. Während draußen der Sturm tobt, kann man sich einen Platz am Fenster sichern, dann schmeckt der wärmende Sanddornpunsch nach langem Strandspaziergang besonders gut. Falls der Ab- und Aufstieg über die Holztreppe zu beschwerlich ist (nicht umsonst auch “Himmelsleiter” genannt), bietet ein Fahrstuhl Abhilfe. Die Seebrücke Sellin ist jedenfalls ein absolutes Muss bei jedem Rügen-Besuch.
Zur Geschichte des Selliner Bauwerks
Am 2. August 1906 wurde die erste Selliner Landungsbrücke mit einem Wohltätigkeitskonzert eingeweiht. Gebaut hatte das 508,5 Meter lange Brückenbauwerk mit der so genannten “Himmelsleiter” und einer Laden- und Eingangshalle die Firma Spruth aus Greifswald. Sturm und Eisgang verursachen immer wieder Schäden. 1912 mussten 40 Pfähle neu eingerammt werden und 1920 brannte der Brückenkopf mit dem dortigen Restaurant durch den Funkenflug einer Dampframme ab. Trotzdem legten zur Saison wieder die großen Bäderdampfer der Reederei Braeunlich aus Stettin an.
Der 24. März 1924 brachte der Gemeinde innerhalb einer Stunde den Totalverlust der Landungsbrücke.
Schon am 15. August konnte eine neue, auf 600 Meter verlängerte Brücke in Betrieb genommen werden. Das Brückenhaus wurde durch den Anbau einer Plattform mit Musikpavillon und Lesehalle zum kulturellen Treffpunkt des Ostseebades. Als in späteren Jahren wiederum Eismassen die Brücke bedrohten, half ein Sprengkommando aus Stettin.
Erst der furchtbare Eiswinter 1941/42 brachte für die Selliner Landungsbrücke das Ende. Nur das Brückenhaus entging der Vernichtung und wurde 1956 zu einer beliebten Tanzgaststätte umgebaut. Doch das Ende für die Selliner Seebrücke war absehbar. Nachdem die Gesamtanlage 1974 wegen Verrottung baupolizeilich gesperrt werden musste, erfolgte 1978 schließlich der Abriss.
Nach der Wiedervereinigung unternahm die neue Gemeindevertretung alle Anstrengungen, das Wahrzeichen des Ostseebades in der alten historischen Ansicht wiederherzustellen. Ganz Sellin war auf den Beinen, als am 27. August 1992 die Grundsteinlegung durch den Bürgermeister Xaver Schmidt und den alten Selliner Strandfotografen Hans Knospe (1899 – 1999) erfolgte.
In mehreren Bauabschnitten wurde eine Plattform mit Anleger errichtet, der Bau des Brückenhauses durchgeführt und abschließend die Verlängerung der Landungsbrücke auf 394 Meter vorgenommen. Am 2. April 1998 erfolgte die feierliche Einweihung der Selliner Seebrücke.
Mit der Tauchgondel die Unterwasserwelt der Ostsee erkunden
Als besondere Attraktion erwartet Euch heute am Brückenkopf die größte Tauchgondel Europas zu einer abenteuerlichen Tauchfahrt zum Meeresgrund der Ostsee.
Weitere Erlebnisse an der Ostsee
Ihr könnt nicht genug von der frischen Brise bekommen? Dann schaut auch mal hier rein!
Auf Rügen seid Ihr von keinem Ort aus mehr als 7 km von dem Element Wasser entfernt. Egal, ob Ostsee, Binnensee oder Bodden, die Insel ist umschlossen und durchzogen von traumhaften Gewässern.
Die vielen kleinen Fischerorte sind mit ihren verträumten Häfen und stillen Landschaften wahre Glücksorte. Rügens Landkarte entlang der Küsten ist an Schönheit kaum zu übertreffen.
Für uns auf Rügen ist es die Ostsee, die Wellen bricht. Nichts wirkt so beruhigend wie Meeresrauschen, eine frische Brise und der weite blaue Horizont.