Sicher Baden auf Rügen: Tipps für unbeschwerte Strandtage

Mit ihren zahlreichen Stränden (verteilt auf fast 60 km Küstenlänge) und rund 2.000 Sonnenstunden im Jahr ist die Insel Rügen ein echtes Badeparadies – für Jung und Alt, für Wasserratten ebenso wie für Ruhesuchende. Ob offene Ostsee mit Wellen oder windgeschützter Bodden: Hier findet jeder seinen Lieblingsplatz am Meer.

Viele Strandabschnitte werden in der Saison von erfahrenen Rettungsschwimmern der DLRG überwacht – ein großes Plus in Sachen Sicherheit. Besonders familienfreundlich sind die vielen sanft ins Wasser abfallenden Strände, perfekt zum Planschen, Spielen und Entspannen im flachen Bereich.

Trotzdem gilt: Augen auf beim Baden! Die Flaggen am Strand und Hinweise der Rettungsschwimmer geben Euch wichtige Orientierung und mit unseren Tipps seid ihr bestens vorbereitet für entspannte Stunden an Rügens Küsten!

Rügens Strände im Überblick

Feiner Ostseestrand mit Wellenrauschen oder ruhige Badestelle am Bodden – Rügen bietet für jeden Geschmack den passenden Platz am Meer. Wir haben die schönsten Strände auf Rügen zusammengestellt – mit Tipps zu Lage, Besonderheiten und Eignung:
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Badesicherheit an Rügens Stränden

Rügen ist ein Badeparadies – mit feinem Sand, seichtem Wasser und familienfreundlichen Bedingungen. Besonders schön: An vielen Stränden fällt das Wasser so flach ab, dass auch kleine Kinder gefahrlos planschen können.

In der Hauptsaison werden die meisten Badestrände auf Rügen von den Rettungsschwimmern der DLRG überwacht. Sie sorgen täglich dafür, dass Urlauber beruhigt ins Wasser gehen können. Wichtig ist, ihre Hinweise ernst zu nehmen und die Signalflaggen am Strand zu beachten.

Flaggen im Blick behalten
Die bunten Flaggen am Strand zeigen, ob das Baden heute sicher ist. Also ruhig mal einen Blick riskieren, bevor Ihr ins Wasser geht.

Foto dlrgde
  • Rot-gelbe Flagge: Es sind Rettungsschwimmer vor Ort, es kann gebadet werden.
  • Gelbe Flagge: Baden mit Vorsicht – etwa bei Wind, Wellen oder eingeschränkter Sicht.
  • Rote Flagge: Badeverbot – es besteht akute Gefahr, z. B. durch starke Strömungen.
  • Schwarz-weiße Flagge: Wassersport-Bereich, hier ist Schwimmen verboten
  • Keine Flagge: Kein Rettungsdienst im Einsatz – Baden auf eigene Gefahr.

Weitere wichtige Baderegeln für einen unbeschwerten Strandtag

Ein Sprung in die kühle Ostsee gehört zum Rügenurlaub einfach dazu. Damit Euer Strandtag rundum entspannt und schön bleibt, hier ein paar Tipps:

Erst runterkühlen, dann reinspringen
Wer sich nach einem ausgiebigen Sonnenbad in der Ostsee erfrischen möchte, sollte langsam ins Wasser gehen und sich vor dem Sprung ins Wasser kurz abkühlen, damit die Temperaturunterschiede nicht den Kreislauf beeinträchtigen.

Hör auf Deinen Körper
Wenn du Dich nicht fit fühlst, bleib aus dem Wasser raus. Auch nach einer ordentlichen Portion Mittagessen gilt: erst kurz Pause machen, danach steht dem Badespaß nichts entgegen.

Hitze, Wasser und Alkohol – lieber nicht zusammen
Bei warmen Temperaturen soll man viel trinken, auch am Strand. Achtet bei Eurer Getränkeauswahl auf alkoholfreie Varianten, damit Euer Körper ausreichend mit Flüssigkeit versorgt wird. Zudem reagiert der Körper bei Hitze auf Alkohol anders, was insbesondere beim Baden riskant werden kann.

Sonnenschutz nicht vergessen
Mit über 2.000 Sonnenstunden im Jahr gehört Rügen zu den sonnenreichsten Regionen in Deutschland. Darum gehört in jede gut gepackte Strandtasche nicht nur Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, sondern auch Sonnenbrille und Kopfbedeckung. Auch einen Sonnenschirm oder eine Strandmuschel solltet Ihr unbedingt einpacken, gerade mit Kindern, denn an den meisten Stränden gibt es so gut wie keinen Schatten.

Bei Gewitter gilt: Raus aus dem Wasser
Zieht ein Gewitter auf, ist es wichtig, Strand und Meer sofort zu verlassen. Wasser leitet Strom – und das Risiko ist nicht zu unterschätzen.

Gefahren erkennen: Strömungen, Wellen und tiefe Stellen

Auch wenn das Wasser an der Oberfläche ruhig aussieht: Strömungen, insbesondere Unterströmungen, können tückisch sein – besonders in der Nähe von Buhnen, Molen oder Brücken. Auch Wellengang, gerade durch Schiffsverkehr, wird gerne unterschätzt. Achtet deshalb immer auf die Hinweise der Rettungsschwimmer und bleibt in den ausgewiesenen Schwimmbereichen.

Seid Ihr an einem unbewachten Strandabschnitt, dann bleibt soweit in Strandnähe, dass Ihr auch beim Schwimmen immer noch problemlos auf dem Meeresgrund stehen könnt. Kinder sollten nur in Begleitung ins Wasser.

Baden mit Kindern: Spiel, Spaß & Tipps

Ein Strandtag mit Kindern ist ein echtes Highlight – mit Sandburgenbau, Muscheln und jeder Menge Wasserspaß. Diese Dinge solltet Ihr dabei beachten:

Sonnenschutz nicht vergessen
Gerade zarte Kinderhaut braucht besonderen Schutz – und das mehrmals über den Tag verteilt. Durch das Toben am Strand und Planschen im Wasser wird die aufgetragene Sonnencreme stetig abgerieben bzw. abgespült und sollte entsprechend regelmäßig erneuert werden.
Auch bei leichtem Wind oder bewölktem Himmel ist Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor angebracht, um Sonnenbrand vorzubeugen.

Ein Cappy oder Sonnenhut ist unbedingt zu empfehlen, um einen Sonnenstich zu vermeiden. Richtige Strandprofis haben zudem einen Sonnenschirm oder eine Strandmuschel als Schattenspender dabei.

Sichtbar bleiben
Anders als im Schwimmbad sorgen Wind, Wellen und wechselnde Lichtverhältnisse an Ostsee und Bodden dafür, dass manche Badekleidung im Wasser optisch dunkler aussieht und nur noch schwer zu erkenne ist. Bunte Badekleidung in möglichst leuchtenden bzw. Neonfarben (Orange, Gelb, Pink, leuchtendes Rot) erleichtert es Euch, die kleinen Wasserratten gut im Auge zu behalten.

Auch am Strand kann man sich aus den Augen verlieren. Gerade beim Muschelsuchen an der Wasserlinie passiert es großen wie kleinen Strandbesuchern oft, dass sie viel weitere Strecken laufen, als gedacht. Damit man seinen Strandplatz problemlos wiederfindet, sind vielerorts die Strandabschnitte durch Schilder mit verschiedenen Motiven (Teddy, Eisenbahn, Möwe,…) gekennzeichnet, um die Orientierung am Strand zu erleichtern. Auch die Strandkorb-Nummer kann hilfreich sein. Sprecht mit Euren Kindern, auf welches Motiv oder andere Merkmale sie ggf. achten sollen, falls sie Euren Strandplatz aus den Augen verlieren.

(Snack-) Pausen einplanen
Spiel und Spaß am Strand sind aufregend und machen Hunger – deshalb sind kurze Snack- und Ruhepausen zwischendurch wichtig, damit Eure kleinen Wasserratten Energie tanken und sich kurz erholen können.

Ideal dafür sind Strandmuscheln, in denen sich die kleinen Abenteurer wind- und sonnengeschützt auch kurz langmachen bzw. in Ruhe ihre Snackpause machen können. Packt am besten leichte Snacks wie Obst ein, damit der Körper nicht in ein Verdauungstief fällt.

Quallen, Blaualgen & Wasserqualität: Infos & Tipps

Feinkörniger Sandstrand, flach abfallendes blaues Wasser in hervorragender Qualität und ein leichtes Sommerlüftchen – so und ähnlich sieht doch der perfekte Strandtag auf Rügen aus. Doch auch an Rügens Küsten gilt: Wer informiert ist, genießt sicherer.

Wasserqualität
Seit 1987 wird die Wasserqualität an geprüften Badestellen mit einer blauen Flagge zertifiziert. Für das begehrte internationale Gütezeichen müsse sich die einzelnen Badeorte jährlich neu bewerben. Auch auf Rügen können jedes Jahr blaue Flaggen gehisst werden, z.B. in den Ostseebädern Binz, Baabe, Sellin und Göhren sowie in Vitte auf Hiddensee.

Neben der Wasserqualität werden für die blaue Beflaggung auch das jeweilige Umweltmanagement vor Ort sowie die Sicherheit und Sauberkeit am Strand überprüft.

Trotzdem kann es in den warmen Sommermonaten passieren, dass bestimmte Naturphänomene die Wasserqualität zeitweilig beeinträchtigen:

Quallen in der Ostsee

Ob angespült am Strand oder im Wasser, die meisten Quallen, die Euch an Rügens Küsten begegnen, sind harmlose Ohrenquallen. Diese wirbellosen und fast komplett durchsichtigen Meeresbewohner sind zwar unangenehm glibberig, aber ungefährlich.

Anders sieht es bei sogenannten Feuerquallen aus. Ihre langen, gelb-roten Tentakeln können bei Hautkontakt schmerzhaft brennen, denn sie setzen ein Nesselgift frei. Die Folge sind Rötungen, Schwellungen und auch allergische Reaktionen.
Sollte Euch eine Feuerqualle berührt haben, spült als erstes die betroffene Stelle mit Meerwasser ab und bedeckt sie mit Sand, um das Brennen zu lindern. Schabt den getrockneten Sand anschließend vorsichtig ab (nicht mit der bloßen Hand, es könnten noch Reste vom Nesselgift auf der Haut sein) und kühlt die Stelle weiterhin. Bei starken Beschwerden sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Blaualgen: Wenn das Wasser kippt
Trübes, grün-bläuliches Wasser mit Schlieren kann auf eine Blaualgenblüte (Cyanobakterien) hinweisen – besonders bei warmen Temperaturen kommt dies in Seen, Bodden und Buchten gelegentlich vor.
Die Cyanobakterien können giftige Stoffe freisetzen, die beim Baden durch das Verschlucken von Wasser zu Magen-Darm-Beschwerden führen können.
Für Hunde kann die Aufnahme von Blaualgen sogar lebensbedrohlich werden.

Wichtig: Bei entsprechender Warnung nicht baden und bei Symptomen ggf. ärztliche Hilfe suchen. Gute Nachricht: Oft reicht schon ein Windwechsel, und das Wasser wird wieder klar.

Vibrionen: Risiko für empfindliche Menschen
Vibrionen sind Bakterien, die sich bei hohen Wassertemperaturen in der Ostsee vermehren. Gelangen sie über kleine Wunden in die Haut, können sie bei immungeschwächten älteren Menschen ernste Infektionen auslösen. Wer nach einem Strandbesuch plötzlich Beschwerden hat, sollte sofort ärztlichen Rat suchen – und den Aufenthalt am Meer erwähnen.

Ob Ostsee- oder Boddengewässer, mit unseren Tipps wird Euer Strandtag zum unbeschwerten Urlaubserlebnis.

Bild von Birte

Birte

Seit mehr als 10 Jahren lebt und arbeitet Birte auf Rügen. Nach ihrem Studium der Geschichtswissenschaften und Station in Bremen hat sie ihren Lebensmittelpunkt auf unserer schönen Insel gefunden. Als echtes Küstenkind, das immer eine steife Brise um die Nase braucht, fiel ihr der Wechsel von der Nordsee an die Ostsee auch nicht schwer, nur die Tiede fehlt ihr ab und zu mal.

Regionen & Orte auf Rügen

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