Die kleine Stadt Putbus auf Rügen ist ein kulturelles Juwel und gilt als Ursprungsort des Badetourismus auf der Insel.
Als Fürst Wilhelm Malte zu Putbus im Jahr 1810 die Region prägte, verlieh er der Stadt ihr heutiges klassizistisches Flair. Das Stadtzentrum ist bekannt für seinen Circus, der aus den weißen, klassizistischen Gebäuden und zahlreichen Rosensträuchern besteht. Bis heute ist Putbus deshalb auch als „Weiße Stadt“ und „Rosenstadt” bekannt.
Unser Ausflugs-Tipp für einen Tag in Putbus führt Euch entlang der historischen Bauten im Stadtkern und durch den weitläufigen Schlosspark. Alle Etappen sind nur Vorschläge, es steht Euch selbstverständlich frei, nur Teile der Tour zu erkunden oder Strecken anders zu kombinieren.
Wir wünschen Euch einen abwechslungsreichen Tag in der ehemaligen Fürstenstadt.
Putbus entdecken
Um die „weiße Stadt” zu entdecken, parkt Ihr am Besten auf dem zentralen Parkplatz am Circus und macht Euch von dort zu Fuß auf den Weg.
Circus und Obelisk
Der Circus von Putbus ist ein einzigartiges Schmuckstück und gilt als der letzte einheitlich ausgeführte Rondellplatz in ganz Deutschland. Er entstand auf Weisung des Fürsten Wilhelm Malte I. zu Putbus und wurde 1828 Teil des historischen Stadtkerns.
Das größte Gebäude am Circus ist das Pädagogium zu Putbus, das heute als Hotel genutzt wird. Es wurde 1833 erbaut und war einst eine Bildungs- und Erziehungsanstalt für den elitären Nachwuchs.
Später erfolgte der Bau weiterer klassizistischer Gebäude rund um den Circus und vervollständigten das Bild des Prachtplatzes. Auf Weisung des Fürsten musste zudem vor jedem Haus ein Rosenstrauch gepflanzt werden. Eine Tradition, die die Putbusser bis heute lieben und pflegen!
Bei Eurem Spaziergang entlang der klassizistischen Fassaden kommt Ihr ebenfalls an ein paar Geschäften vorbei.
Die Optikerin
Alexandra M. Bühler
Circus 14, 18581 Putbus
038301 / 61673
{Anzeige} Wer mich findet, findet mich gut, so lautet das Credo von Optikerin und Visualtrainerin Alexandra M. Bühler.
Seit 1998 findet man sie mit ihrem Laden am Circus in Putbus. Ihr ganzheitliches Konzept ermöglicht sowohl das scharfe als auch das stressfreie Sehen.
Stylische Brillen aus recycelten und nachhaltigen Materialien komplettieren das neue Seh-Gefühl.
Öffnungszeiten:
Di & Do 12 – 18 Uhr, Mi & Fr 9 – 15 Uhr, Sa 9 – 13 Uhr, tagesaktuell auch bei Google Maps. Ausschließlich mit Terminvergabe – gerne auch kurzfristig. Rufen Sie einfach an.
Der Circus selbst hat sich im Laufe der Jahrzehnte vom simplen Spazierweg zu einem Platz mit insgesamt acht sternförmig verlaufenden Wegen, acht Rasenflächen im Inneren der Kreisfläche sowie einem majestätischen Obelisken in der Mitte entwickelt. Heute werden die Rasenflächen zudem für Open Air Ausstellungen genutzt.
{Anzeige} Übrigens: unsere Inselzeitung-Designerin Steffi Krüger, alias Lettersteffi und Vollblut-Putbusserin, illustriert und lettert Produkte wie Postkarten oder Tassen mit Motiven und Sprüchen zu Putbus, Fischen und natürlich Rügen. Frisch, frech, freundlich und maritim angehaucht – das perfekte Urlaubsmitbringsel. Erhältlich in Putbus bei Ein Tag am Meer in der Alleestraße oder über www.lettersteffi.
Habt Ihr den Circus einmal umrundet, geht es rechterhand entlang der Alleestraße in Richtung Marktplatz und Theater weiter.
Marktplatz und Theater
Auf Eurem Weg entlang der Alleestraße gibt es einige nette Lädchen und Geschäfte, in denen Ihr Bummeln und Stöbern könnt.
Bereits von Weitem ist der klassizistische Theaterbau mit seinem Säulen-Portikus zu sehen. Das Gebäude wurde im Auftrag von Fürst Wilhelm Malte I. in den Jahren 1819 bis 1821 erbaut. Die Pläne dafür stammten von W. Steinbach. Später erfolgte nochmals ein Umbau durch Johann Gottfried Steinmeyer.
Die ursprüngliche Marktfassade wurde durch Anbauten im 19. und 20. Jahrhundert verändert, um einen modernen Theaterbetrieb zu ermöglichen.
Eine aufwändige Restaurierung des Theaterinneren fand in den später 1990er Jahren statt. Dabei wurde viel Wert darauf gelegt, das historische Flair des Gebäudes zu bewahren und es gleichzeitig an moderne Anforderungen anzupassen.
Heute verfügt das Theater über 240 Plätze und hat trotz der Veränderungen seinen Charme und seine Einzigartigkeit bewahrt und zieht jedes Jahr zahlreiche Besucher an.
Von Zeit zu Zeit findet im Theaterfoyer auch Puppenspiele für Kinder statt, schaut doch einfach mal im Spielplan nach, ob für Euch was Passendes dabei ist.
Hinter dem Theaterbau eröffnet sich vor Euch der Marktplatz von Putbus. Auch hier empfiehlt sich ein Rundgang um die Anlage mit ihren ehemaligen Handwerkerhäusern, Kaufmannsgeschäften und der Fürstenapotheke.
Ursprünglich erstreckte sich der Markt als natürliche Erweiterung des Erlenbruchs bis zum ehemaligen Putbusser Schloss. 1825 wurde der Luisenplatz, benannt nach der Fürstin von Putbus, planiert und mit italienischen Pappeln sowie Rasen bepflanzt. Ein eiserner Kandelaber zierte die Mitte des Platzes, wurde jedoch später durch ein Kriegerdenkmal ersetzt.
Bereits 1819 erhielt das Seebad die Erlaubnis, Jahrmärkte auf dem Markt zu veranstalten. Vier Jahre später folgte die Genehmigung für Handel und Gewerbe. Ab 1829 fanden hier regelmäßige Wochenmärkte statt.
Die umliegenden Gebäude entstanden nach und nach um den Marktplatz herum.
Heute hat der Naturkostladen Kornrade seinen festen Platz am Putbusser Markt. Von Di – Fr findet Ihr hier neben regionalen Vollkostprodukten auch Honigschokolade, Rosenkonfekt, Honig, verschiedene Weine und Öle, perfekte Urlaubsmitbringsel für Euch und die Lieben daheim.
Der Putbusser Schlosspark
Nun geht es vom Markt weiter zum weitläufigen Schlosspark, der sich direkt vis-à-vis und parallel zur Alleestraße erstreckt. Unser Routenvorschlag führt Euch entlang der Haupt- und Nebenwege an den meisten Sehenswürdigkeiten im Park vorbei. Dabei handelt es sich sowohl um historische Bauten als auch besondere Bäume. Ein wahres Paradies zum Schlendern, Toben, Träumen und Verweilen und in dem es viel zu entdecken gibt. Lasst Euch einfach treiben und von der Schönheit des Parks verzaubern.
Hier folgen jetzt ein paar Infos zu den Bäumen, unser Tourenvorschlag geht dann bei den historischen Bauten weiter!
Exotische Gehölze
Als einer der wenigen noch erhaltenen Landschaftsparks in Nordeuropa beherbergt er eine faszinierende Sammlung exotischer Gehölze, die vor rund 300 Jahren auf Veranlassung von Graf Moritz Ulrich zu Putbus gepflanzt wurden. Bereits damals umfasste die Sammlung über 60 verschiedene Baumarten.
Heute gilt der 75 Hektar große Schlosspark sogar als botanisches Kleinod, in dem Ihr eine Fülle an spannenden Baumarten entdecken könnt. Darunter sind u.a. Griechische und Spanische Tannen, Ginkgobäume, asiatische Maulbeerbäume und der beeindruckende Mammutbaum.
Auch für Nicht-Botaniker ist es nicht schwer, diese besonderen Bäume zu entdecken. Sie alle sind mit einer Hinweistafel beschildert, sodass Ihr sie leicht finden und dort noch mehr Infos erhalten könnt.
Mit kleineren Kindern eignen sich die Schilder auch hervorragend für eine kleine Park-Rallye: Wer entdeckt das nächste Schild? Wer findet die meisten besonderen Bäume? Wie viele Personen braucht man, um einen der dicken Bäume vollständig zu umarmen?
Historische Bauten
Von Eurem Standort aus folgt Ihr zunächst linkerhand dem Fußweg ein Stück am Park entlang. Er führt Euch direkt zur Orangerie.
Der spätklassizistische Bau steht in Sichtweite der Alleestraße und wird heute als Sitz der Kurverwaltung, Lesesaal und Ausstellungsort der Kulturstiftung Rügen e.V. genutzt. Ursprünglich beherbergte das Gebäude exotische Gewächse und diente zu ihrer Akklimatisierung bzw. Überwinterung und wurde zudem auch als Festsaal genutzt.
Folgt Ihr von der Orangerie aus dem Spazierweg linkerhand weiter in den Park hinein, kommt Ihr zum Mausoleum im Schlosspark.
Das Gebäude steht auf einer kleinen Anhöhe und wurde 1867 im neugotischen Stil errichtet. Bis dahin diente die Kirche St. Maria Magdalena in Vilmnitz als Familiengrabstätte der Familie von Putbus.
Die erste Beisetzung fand 1868 statt und betraf Wanda von Putbus, geborene Freiin von Veltheim-Wartensleben, die Ehefrau von Wilhelm Malte II. von Putbus. Bis 1927 wurden sechs Mitglieder der Fürstenfamilie hier beigesetzt.
Weiter geht es zum Rosencafé an der Bahnhofstraße.
Das Rosencafé, einst für den Gärtner des Fürsten Malte zu Putbus von 1828 bis 1829 errichtet, erlangte rasch Bekanntheit und zog zahlreiche prominente Gäste an, darunter auch Otto Graf von Bismarck, der hier seine Entwürfe für die Verfassung des norddeutschen Bundes, bekannt als die „Putbusser Diktate“, verfasste.
Seit einer Umgestaltung im Jahr 1957 ist das ehemalige Gärtnerhaus als das heutige „Rosencafé“ bekannt. Seit 2012 gehört das Rosencafé der Raulff-Hotels OHG und ist perfekt für eine süße Pause in fürstlichem Ambiente.
Rosencafé Putbus
Bahnhofstraße 1
18581 Putbus
Tel. 038301 / 887290
www.raulff-hotels.de/rosencafe-putbus
Rosencafé Putbus
Meer.Genuss.Erleben.
{Anzeige} Im Rosencafé vereinen sich klassischer Stil und erlesener Geschmack. Mit der großzügigen Auswahl an Torten und Kuchen aus der hauseigenen Konditorei werden hier – getreu des Mottos „Ein Leben ohne Kuchen ist möglich, aber sinnlos“ – täglich neue Genusserlebnisse erschaffen.
Öffnungszeiten:
täglich von 11.00 – 17.00 Uhr
Tipp: Gerne fertigt unser Team auch Torten auf Bestellung an.
Nach Eurer Stärkung gelangt Ihr entlang des Hauptweges ins Herz des Schlossparks und zur Fürst Malte-Statue, dem Gründervater der 1810 gegründeten Residenzstadt Putbus.
Steht Ihr mit dem Rücken zum Fürsten und folgt seiner Blickrichtung, so schaut Ihr auf den Standort des ehemaligen Schlosses. Das Schloss Putbus fungierte einst als repräsentativer Wohnsitz der Fürsten von Putbus. Trotz seiner einstigen Pracht wurde das Gebäude 1962 gesprengt und bis 1964 vollständig abgetragen.
Heutzutage ist lediglich die Kontur des Schlosses auf der Grünfläche sowie die Seeterrasse als Überbleibsel erkennbar. Habt Ihr sie entdeckt? Die große Infotafel vor Ort bietet Euch weitere Details und Abbildungen zum Schloss.
Unweit des steinernen Fürsten ragt die Schloss-Pergola am Schwanenteich in den Himmel.
Zwei Treppen führen Euch von der Pergola rechter- und linkerhand hinunter zum fürstlichen Schwanenteich, den Ihr bei Eurem Spaziergang durch den Park ganz automatisch umrundet.
Im Frühling brütet hier übrigens jedes Jahr ein Schwanenpärchen im Schilf.
Zurück auf dem Hauptweg (mit der Pergola im Rücken) wendet Ihr Euch nach rechts und gelangt zum Marstall.
Vor nunmehr fast 200 Jahren wurde der Marstall als Ersatz für einen alten Reitstall errichtet und diente als Sommertheater bis zur Eröffnung des Putbusser Theaters.
Auch heute noch erfüllt der prächtige Bau seine ursprüngliche Funktion als öffentliche Spielstätte und kann sich mit dem größten Veranstaltungssaal der ganzen Insel rühmen. Bis zu 600 Zuschauer können hier bequem Platz nehmen. Der Marstall Putbus ist ein fester Bestandteil der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und des Festspielfrühlings Rügen sowie Veranstaltungsort zahlreicher Messen und bietet somit ein breites Spektrum an kulturellen Erlebnissen.
Ihr könnt den Marstall sowohl vorne als auch hinten herum umrunden, beide Strecken führen Euch auf den weiterführenden Hauptweg, der Euch rechterhand zum ehemaligen Affenhaus bringt.
Auf Wunsch der Fürstin Luise zu Putbus wurde 1848 das Affenhaus am Schwanensee gebaut, um fürstliche Ziertiere unterzubringen und auszustellen. Auch Parkbesucher hatten so die die Gelegenheit, die Affen in einer hohen, kreisförmigen Gittervoliere zu beobachten.
Heute befindet sich in dem Gebäude das Puppen- und Spielzeugmuseum Putbus mit seiner liebevoll gestalteten Ausstellung, zudem lädt ein kleines Café zum Verweilen ein.
Von hier folgt Ihr dem Spazierweg entlang des Schwanenteichs und erreicht das Fasanenhaus.
Die Entstehung der Fasanerie im Putbusser Park geht vermutlich ebenfalls auf die Initiative von Fürstin Luise (1783-1860) zurück. Der Zweck des Baus war die Unterbringung von kostbaren Gold- und Silberfasanen.
Heute existiert dieser Bau leider nur noch als Ruine. Sowohl im ehemaligen Fasanenhaus als auch daneben findet Ihr einen kleinen Spielplatz.
Auch jetzt führt Euer Weg weiterhin am Schwanenteich entlang. Seid Ihr auf Höhe des Kriegerdenkmals, lasst Euren Blick von hieraus noch einmal über den Teich schweifen! Mit ein bisschen Glück entdeckt Ihr am Ufer oder auf einem der umgestürzten Baumstämme einen eher untypischen Schlosspark-Bewohner beim Sonnenbad!
Wann und wie die Schildkröte ihren Weg in den Schwanenteich gefunden hat weiß niemand, aber die Putbusser lieben ihren gepanzerten Teichbewohner.
Zwischen den Baumwipfeln ist von hier bereits Euer nächstes Ziel zu erahnen, die Schlosskirche.
Putbus war bis 1840 Teil der Kirchengemeinde Vilmnitz, bevor es zur eigenen selbstständigen Kirchengemeinde wurde. Trotzdem hatte die Gemeinde keine eigene Kirche und öffentliche Gottesdienste fanden in der Kapelle des Schlosses statt. Da diese zusammen mit großen Teilen des Schlosses bei einem Brand im Jahr 1865 zerstört wurde, wollte Fürst Wilhelm Malte II. daraufhin das Residenztheater in eine Kirche umbauen.
Die Putbusser widersetzte sich diesem Vorhaben, da das Theater in den Sommermonaten viele Gäste anzog, sodass stattdessen der Kursaal im Schlosspark 1891/92 zu einer Kirche umgebaut wurde.
Neben der Schlosskirche findet Ihr ebenfalls einen Spielplatz, mit z.T. rollstuhlgerechten Spielgeräten.
Nach einer kleinen Verschnaufpause auf der Schaukel folgt nun der krönende Abschluss Eurer Schlosspark-Tour:
Das Wildgehege
Direkt neben der Schlosskirche befindet sich das 8 Hektar große Wildgehege mit Dam- und Rotwild. Ein Rundweg führt Euch um das Areal herum, von dem aus Ihr die stolzen Tiere aus geringer Distanz beobachten könnt. Habt Ihr einen der weißen Hirsche entdecken können? Und wie viele Spitzen hat das größte Geweih?
Mit dem Wildgehege endet unsere Putbus-Tour. Für Euren Rückweg könnt Ihr entweder den Wegen im Park folgen oder auf den Fußweg entlang der Alleestraße wechseln (kürzere Strecke), beide Varianten bringen Euch zurück zum Parkplatz am Circus.